Die Geschichte der Stadtkirche St. Peter und Paul
Schon von weitem sichtbar überragt die evangelische Stadtkirche St. Peter und Paul die Häuser der Stadt. Bereits Mitte des 13. Jahrhunderts als spätromanische Basilika errichtet, wurde sie später gotisch erweitert. Die Altarweihe fand am 29. Juni 1479 statt. 1541 wurde in Wusterhausen die Reformation eingeführt.
Aus der Zeit um 1474 stammt das Chorgestühl mit farbigen Reliefschnitzereien an den Wangen sowie ein Triumphkreuz und eine Johannesfigur. Die Marienkapelle wurde um 1500 an der Südseite der Kirche errichtet und war ursprünglich zur Kirche hin offen. Da sich der 1712 aus Sandstein erbaute Taufstein in ihr befand, nannte man sie auch Taufkapelle. Im Zuge umfangreicher Restaurierungsarbeiten in den sechziger und siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde der Taufstein in das Kirchenschiff umgesetzt und die Marienkapelle zur Winterkirche umgestaltet.
Die Renaissancekanzel aus dem Jahre 1610 ist ein Werk des Bildschnitzers Jürgen Fischer und des Malers Moritz Meves. Die Figuren stellen die zwölf Apostel sowie weitere Verkündiger des Wortes Gottes dar. Gekrönt wird die Kanzel von Figuren, die Berufe und Tugenden symbolisieren, sowie einem Pelikan. Die Nordempore enthält 21 Gemälde, die um 1600 in der Werkstatt des bekannten niederländischen Malers und Kupferstechers Hendrik Goltzius entstanden und den Leidensweg Christi zeigen. Das Kastengestühl aus dem 17. Jahrhundert dient noch immer als Sitzgelegenheit für die Gemeinde. An der Brüstung der Orgelempore befinden sich Wappen der Stadt Wusterhausen und der Grafen von Ruppin. Die Orgel selbst ist ein Meisterwerk des Berliner Orgelbaumeisters Joachim Wagner, der sie 1742 schuf. Das barocke Instrument besteht aus Haupt-, Ober- und Pedalwerk mit insgesamt 30 Registern und zwei Cimbelsternen. Nach umfassenden Restaurierungsarbeiten ist die Orgel seit 1978 wieder zu bewundern. Weitere Informationen zur Orgel finden Sie hier.
Ebenfalls barock ist der Altar, 1769 von General von Meinicke gestiftet. Sein Mittelpunkt ist ein Gemälde aus der Werkstatt des Berliner Malers Bernhard Rode, das die Erscheinung des auferstandenen Christus vor dem ungläubigen Thomas zeigt.
Am Äußeren der Kirche fällt der niedrige Turm mit dem schlichten Pyramidendach auf. Der alte Turm brannte 1764 infolge Blitzschlags ab. Dabei wurde durch die herunterfallenden Glocken das Gewölbe der Turmhalle zerstört, das erst 1993/94 wiederhergestellt werden konnte. Auf den Stumpf des Turms wurde ein Notdach gesetzt, bei dem es bis heute geblieben ist. St. Peter und Paul zu Wusterhausen ist Wahrzeichen und geistlich-kultureller Mittelpunkt der Stadt, die seit 1233 das Stadtrecht besitzt. Trotz vieler Stadtbrände hat das Gotteshaus überlebt und kündet vom Leistungswillen, aber auch von der Frömmigkeit der Menschen, die es errichteten und bis heute mit Leben erfüllen. Mit seiner Größe ist es auch ein Symbol dafür, dass Gott nicht zu übersehen ist.
Die drei Glocken aus dem Jahre 1765 im Turm künden davon, dass sich hier auch heute noch Gemeinde versammelt. Die Gemeinde besteht derzeit (2018) aus 732 Gemeindegliedern (im Sprengel: 1007). Das ist zwar nicht mehr - wie früher - die Mehrheit, aber dennoch eine nicht zu übersehende Minderheit. Wenn auch längst nicht alle Gemeindeglieder regelmäßig ins Gotteshaus gehen, so ist es doch ihre Kirche.
Gern öffnen wir für Sie die Stadtkirche St. Peter und Paul. Bitte melden Sie sich im Gemeindebüro. Das Pfarramt befindet sich direkt gegenüber der Kirche.
Alternativ können Sie sich auch an das Wegemuseum wenden. Auch die Dorfkirchen werden gern für Sie geöffnet. Rufen Sie uns einfach an oder schreiben Sie uns.